Ihr Titel    
 


Ein Bericht von unserem Stammtischmitglied Günter.B

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Wer genau hinschaut erkennt hier schon die Wellen auf dem rechten Kotflügel. Und wie sehen denn die Scheinwerfereinfassungen aus?   Hier wurde bestimmt mit Spachtel modelliert.

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Als mir im Sommer 2005 dieser BMW 700 angeboten wurde war ich sofort geblendet, es kamen schlagartig Erinnerungen aus meiner Jugend hoch.

Auf der ARAL- Tankstelle gegenüber des elterlichen Wohnhauses wurde oft an einem Auto wie diesem hier geschraubt, und ich durfte gelegentlich dabei zuschauen. Der Besitzer schraubte damals aber nur am Motor, er hat das Auto "frisiert", heute würde man das tuning nennen. Die Karosserie war noch jungfräulich und bedurfte keiner Reparatur. Er fuhr mit seinem BMW 700 auf eigener Achse und den damals montierten Kleber V10 Reifen zu manchem Rundstreckenrennen, nur ich kam dort selten hin, ich war noch zu jung und meine Eltern hatten kein Interesse am Motorstort. An ein Rennen erinnere ich mich aber trotzdem noch gut. Eine Kreidler Florett kam damals in meinen Besitz, den Führerschein der Klasse vier hatte ich schon vorher gemacht, plötzlich war ich unabhängig, und eine der ersten Fahrten ging "zufällig" an den Nürburgring. Ich traute meinen Augen kaum, war doch der BMW 700 mit dem Wuppertaler Kennzeichen dort unerwartet auf der Strecke, es wurde für mich ein interessanter und prägender Tag. Es war schön zu sehen, dass sich der Fahrer mit dem kleinen Auto so gut behauptete.
So ein Auto wie aus meiner Erinnerung wollte ich jetzt haben, wollte es so herrichten wie das Auto aus meiner Jugendzeit in den 60er Jahren, und so schlecht sah der mir angebotene Wagen doch nicht aus, oder??                                 Den BMW 700 hätte man genau genommen besser verschrottet!!

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Im Herbst des gleichen Jahres  wurde zunächst der  vordere rechte  Kotflügel abgebaut. Was sich dort offenbarte war schlicht grauenhaft.

Es waren etliche Bleche übereinander gebraten, und vom Rost wieder zerfressen.
Vermutlich wurden diese "Arbeiten" zum Bestehen einer neuen TÜV Prüfung durchgeführt.
Die Scheinwerfer waren tatsächlich mit viel Spachtel und künstlerischem Geschick an den Kotflügeln "angepasst" und "angeklebt" worden. Mit langen Blechschrauben waren sie im Spachtel befestigt, unglaublich.


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Hier ist der Rest von der ehemals rechten A- Säule des BMW 700 zu sehen, alles morsches Zeugs.

Der Vorderwagen einschließlich der Einstiege sah so ähnlich aus. Auch die untersten fünf Zentimeter der rechten Türe war von der braunen Pest befallen und nicht mehr zu retten.
Hier hat die Kantbank jedenfalls gute Dienste geleistet.  Man soll es nicht glauben, aber der hintere Bereich dieses Autos hatte keinerlei Durchrostungen.

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Damals gab es wenigstens für beide Seiten nachgefertigte vordere Kotflügel. Hier konnte man die neuen gebrauchten Scheinwerfer wenigstens vernünftig anschrauben.

Die Qualität des rechten Kotflügels war zwar von der Passgenauigkeit nicht gut, aber wir waren dennoch froh sie zu haben.  Hier erkennt man schon wieder einen BMW 700

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Nach ziemlich genau 2 Jahren war die Restauration fast abgeschlossen. Nur noch einige Kleinigkeiten im Innenraum mussten gemacht werden. Jedenfalls hat der BMW 700 meiner Erinnerung so oder so ähnlich ausgesehen.  Leider wird mein Auto aber nicht die Motorleistung des Autos aus meiner Erinnerung von dem  begnadeten Schrauber der Tankstelle gegenüber haben.
Aber die Erleichterung über den Abschluss der Restauration kann man mir ansehen, oder?
Er hat überlebt, wurde nicht verschrottet, und Stoßstangen wird er auch nicht erhalten, jedenfalls wenn mich meine Erinnerung an die 60er Jahre nicht täuscht.


Ein Bericht von unserem Stammtischmitglied Helmut W.


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Viele Durchrostungen sind nicht zu erkennen. Dennoch wird es noch lange Zeit der intensiven Arbeit kosten.

Helmut schaut doch ganz zuversichtlich, oder?


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Der Anfang ist gemacht

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Es wartet noch viel Arbeit!

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Jetzt nur noch komplettieren


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Es ist vollbracht !!!



Lothar hat ein neues Projekt .....  (Dez/20)

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Jetzt geht es zum Entlacken .......

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........ vom Entlacken zurück,   oh oh, sieht nach sehr viel Arbeit aus.                                                                                       (Dez.20)

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Und die Farbe steht auch schon fest   ...  BMW 085 Chamonix Weiß

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und es geht weiter, Lothar hat was "Neues" eine der ersten 700 er Limousinen.

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Andreas Cabrio Neustart
 


 

Klaus stellt sein 700 er Coupe vor:

Die Geschichte von meinem „kleinen Italiener“
Zunächst einmal kurz die Vorgeschichte:
Mein Vater Fritz Köser hat mich bereits in jungen Jahren mit der Begeisterung für altes Eisen infiziert.
Sein Fuhrpark umfasste Anfang der 90er ein BMW Coupe 2,5CS (E9), einen Camping Bulli T2, eine
BMW Isetta 300, an fahrbereiten Motorrädern eine BMW R26, eine BMW R75/5, eine Ardie BD175
von 1952 und noch diverse Kräder in Teilen in Kisten und Regalen. Und dann war da noch ein BMW
700 LS Coupe von 1964, das ich während meiner Studienzeit gemeinsam mit meinem Vater und
meinem Bruder in 1986/87 komplett restauriert habe, bis auf die Karosserieschweißarbeiten und die
Lackierung, die wurden extern gemacht.
Und so sah er damals aus:


Als mein Vater 1991 verstarb, hatten aufgrund Familie und kleiner Kinder weder mein Bruder oder
meine Schwestern noch ich genug Zeit, Platz und Geld diesen Fuhrpark zu erhalten. Daher wurde der
700er, der in einer leider feuchten Halle der „Oldtimer Freunde Essen“ untergestellt war und dort
merklich zu leiden begann, dann kurzerhand für 7.500 DM verkauft…..
Die Isetta ist immer noch in Familienbesitz und der Gedanke wieder einen 700er zu besitzen, reifte
mit der Zeit heran. Dank Internet kann man ja heute ausgiebig stöbern, und Anfang 2021 stieß ich
dann auf dieses Auto:
BMW LS Coupe, 1965, 40.000 km, matching numbers, fahrbereit, nicht zugelassen, Bordeaux-Rot,
Standort Varese in Italien, Nähe Mailand, 15.000€.
Ein Zwilling unseres damaligen Autos von 1991!


Reger Mailverkehr mit dem Makler Link Motors in Italien setzte ein, mehr Bilder wurden gemailt, der
zunächst gute Eindruck aus der Internet-Anzeige bestätigte sich in den nachgelieferten Bildern. Es
kamen aber nach und nach auch ein paar Wermutstropfen zu Tage:
 Batterie war keine drin, daher offensichtlich doch nicht fahrbereit….
 Schlüssel sind keine mehr vorhanden
 Originalpapiere fehlen auch, Eigentumsnachweis ist aber wohl vorhanden
 Fahrzeug hat 30 Jahre gestanden und ist optisch für den Verkauf hergerichtet, technisch aber
wohl nicht….
Rückfrage beim Straßenverkehrsamt Wesel ergab grünes Licht, eine Einfuhr aus dem EU-Land Italien
auch ohne Papiere (aber mit Eigentumsnachweis des Verkäufers und offiziellem Kaufvertrag) und eine
Zulassung wäre nach Vollabnahme kein Problem.
Nach langem und zähem Mailverkehr zwischen März und Mai 2021 sagte meine Frau dann
irgendwann zu mir „Jetzt hampelst du schon so lange damit rum, kauf das Ding jetzt!“
Wenn die Ehefrau schon grünes Licht gibt, dann los! Schließlich wurden wir uns bei 13.500€ einig,
Anzahlung gemacht und flugs einen Termin für den 17.5. in Varese gemacht und dann zusammen mit
meinem Bruder mit seinem Bulli + Anhänger Richtung Süden, mein Bruder hat sich unterwegs bei
Freiburg noch ein Motorboot angeschaut, Abends dann in Varese angekommen, Bulli geparkt, Pizza
geholt, dann früh ins Bett, Termin beim Büro vom Makler Link Motors war schon um 8 Uhr.
Nächsten Morgen dann mit einer Mitarbeiterin von Link Motors ca. 10 km zum Verkäufer nach
Vergiate gefahren und endlich mal das Auto in Echt begutachten….
Ja, das Auto ist von der Substanz so gut wie auf den Fotos im Netz, keine Durchrostungen,
stellenweise matter Lack, aber insgesamt sehr guter Originalzustand, alles Original, alle Zierleisten
dran, sogar das „CS“-Schild auf dem Armaturenbrett, wo sonst das Radio sitzt, die originalen
Radzierringe usw. und nur geringe Gebrauchsspuren innen! Außer das rechte Vorderrad, das stand
etwas schief in der Landschaft, der Vorderachsträger einen sichtbaren Knick, da war wohl mal ein
Bordstein o.ä. im Weg…… Also nochmal 400€ runtergehandelt und dann per Internet-
Direktüberweisung den Rest überwiesen und das Auto auf den Anhänger gezerrt.

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Verladen!                                                                  Ab geht’s!

Mit Verkäufer und Makler noch zur italienischen Behörde, da wird der Verkauf nochmal offiziell
beurkundet und um 11 Uhr dann auf die Piste über Mailand, Bozen, Brenner und Österreich zurück
nach Deutschland.

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Der fährt aber dicht auf!

Wir sind nicht den direkten Weg über die Schweiz gefahren wegen der Verzollung, wäre zu
Coronazeiten wohl sehr zeitaufwendig geworden, um 12 Uhr nachts meinen Bruder in Essen
abgesetzt, Anhänger umgekuppelt und das letzte Stück nach Rheinberg, Anhänger abstellen und um
1 Uhr war ich endlich zu Haus.
Dann erstmal Bestandsaufnahme:
 Im Tank am Boden nur „Bunkeröl“, der Rest des Tanks massiv verrostet
 An den Bremsen natürlich alle Zylinder fest, Bremsschläuche zu
 Batterie besorgt, Motor dreht und hat Öldruck
 Vorderachsträgerrohr krumm
 Kunststoffteile am Schalthebellager alle weggebröselt, Schalthebelführung schon angesägt
und aufgebogen, wohl weil die Gänge nicht mehr sauber rein gingen…..
 Der ganze Rest in sehr erfreulich gutem Zustand, die 40.000km sind wohl echt
Also Auto aufbocken und Teile besorgen (Silentblocs Lenkung und Bremsstützen,
Lenkungsmanschetten, Tank, Brems- und Hauptzylinder, Bremsschläuche und -beläge, Hardyscheiben,
Rep.satz für Vergaser und Benzinpumpe usw.).
Über den Sommer viel Geschraube, anderes Vorderachsträgerrohr besorgt und eingebaut, beim
erfolgreichen Starten des Motors patscht er aber verdächtig durch den linken Vergaser, keine
Kompression links, also vermutlich das Einlaßventil krumm (vermute dass wohl mal wegen dem
kaputten Schaltgestänge ein Gang unter Last rausgesprungen ist und dann hat man den Wagen die 30
Jahre zum Glück warm, trocken und dunkel abgestellt).
Also Motor raus, linke Zylinderkopf runter, Ventile raus und siehe da, Einlassventil wie vermutet
krumm. Neues Ventil besorgt, eingeschliffen, Motor wieder rein und dann lief er auf Anhieb wie ein
Glöckchen!
Neues Schalthebelschloß mit Schlüssel über Hans-Jürgen Kirschbaum bekommen, den Schlüssel für
die Tür bei Schlüssel-Kaeppke in Duisburg (Geheimtipp für Schlüssel!) sogar mit Original Huf-Rohling
anhand der Codierung auf dem Schloss nachmachen lassen können, also war das Problem mit den
Schlüsseln auch gelöst.
Viele Kleinigkeiten noch überarbeitet, Gummibalg der Scheibenwaschpumpe, neue Hardyscheiben
rein, den ganzen Innenraum gründlich reinigen, neue Reifen usw., parallel dazu die italienischen
Dokumente mit Zertifikat übersetzen lassen.
Am 18.8.21 dann ohne Mängel die Vollabnahme von der Dekra erhalten und am 14.9.21 hat dann der
Zulassungsdienst (war ja immer noch Corona-Zeit) im vierten Anlauf das Auto zugelassen bekommen,
die Sachbearbeiter haben zwischendurch immer wieder entgegen der ursprünglichen Zusage
italienische Ersatzpapiere gefordert, nach telefonischer Absprache mit dem Zulassungsleiter ging es
dann aber doch im vierten Anlauf…. Sauer verdientes Geld für den Zulassungsdienst!
Und dann kam am 15.9. der große Moment, nach 4 Monaten behutsamer Aufarbeitung konnte ich
die Nummernschilder montieren und die erste Runde drehen


Jetzt sind mittlerweile über 2 Jahre rum, im ersten Winter waren die vorderen Kotflügel wegen
Kantenrost runter, darunter bis auf oberflächlichen Rost alles gesund, im zweiten Winter Motor noch
mal raus und zerlegt, mit Lothar Mendes Hilfe (Danke noch mal, Lothar!) Kurbelwelle raus,
Ölschleuderbleche gereinigt (die waren auch schon halb zugesetzt, daran ist mir 1988 im ersten LS-
Coupe mal wegen trockenem Pleuellager ein Motor komplett geplatzt) und alles mit neuen
Kolbenringen wieder zusammen. Im September 2023 die erste HU gemeistert, diesen Winter waren
nur Kleinigkeiten zu machen und jetzt kann die Saison 2024 und das Treffen im Juni bei Harald
Kursawe im Sauerland kommen.
Klaus Köser, 01.02.2024





                 Albert erfüllt sich einen alten Wunsch ....

  


 Das Fahrzeug wurde von Albert in den 70 er Jahren auf VW Motor mit einem Porsche 5 Gang Getriebe umgerüstet und im Alltagsbetrieb gefahren. Vor 2 Jahren wurde der 700 er aus dem Dornröschenschlaf geweckt und mit der Restauration begonnen. 

Ziel der Restauration ist nicht ein möglichst originalgetreues Fahrzeug aufzubauen. Albert möchte das Auto wieder so herrichten, wie es vor über 45 Jahren seiner Vorstellung entsprach und hofft bis zu unserem Treffen Mitte Juni im Sauerland fahrbereit zu sein.