BMW 700 Geschichte
Der BMW 700 konnte ab Herbst des Jahres 1959 auf den angepassten Fertigungsanlagen der Prestigemodelle BMW 503 und BMW 507, nachdem deren Produktion zuvor eingestellt wurde, zunächst als BMW 700 Coupe hergestellt werden. Zum Jahreswechsel wurde dann auch die BMW 700 Limousine hergestellt.
Der Erfolg dieses Kleinwagens überraschte, obwohl der Preis nicht gerade günstig war. Der sportliche Look dieses Wagens wurde auch durch die rahmenlosen Türen unterstrichen. Manche Zeitungen berichteten sogar von dem "Klein Carrera", wohl eine Anspielung auf den Porsche Carrera.
Nach der ersten Begeisterung gab es aber auch Kritik. Unter den Fachjournalisten wurde insbesondere der rauhe Motorlauf des überarbeiteten Motorradmotors bemängelt.
Ungeachtet dessen wurde im Dezember des gleichen Jahres die BMW 700 Limousine auf den Markt gebracht. Aber die finanzielle Lage von BMW besserte sich erst, als Anfang 1960 die Familie Quandt verstärkt Aktienpakete gekauft hatte, bis sie schließlich Großaktionäre bei BMW waren, und das Sagen hatten.
In den ersten Frühjahrstagen 1962 lief eine neue Variante des BMW 700, der LS, an. Er löste die Luxus- Limousine ab und hatte im Gegensatz zu dieser einen um 320mm längeren Radstand. Der hintere Fahrgastraum bekam 110mm, der Rest war für den Motorraum. Die BMW 700 Fans schlossen daraus, das bald ein Vierzylinder- Motor folgen würde. Doch die Kaufleute im BMW- Werk rechneten vor, dass das Mittelklasse- Projekt Vorrang vor der Überlegung, in den 700er einen neuen Motor zu konstruieren, hat. Die bescheidenen finanziellen Mittel sollten hierfür Verwendung finden.
Die BMW- Ingenieure machten daraufhin aus dem neuen 1500er Motor der Neuen- Klasse einen 1200er Motor. Dieser Motor wurde in eine BMW 700 Coupe- Karosse eingebaut. Das Auto wurde auch durchaus flott durch München bewegt, doch tat sich das Fahrwerk mit dem gewichtigen Motor schwer.
Produktionschef Gieschen brachte noch den, aus der Konkursmasse der Bremer- Borgward- Werke sicher günstig zu erwerbenden, Goliat- Hansa- Motor ins Gespräch. Immerhin hatte das Triebwerk eine Leistung von 55 PS und würde gut in die neue BMW 700 Modellreihe passen.
Aber so richtig wollte man nicht an diese Aufgabe heran. Der BMW 700 war sowieso schon in der oberen Preisklasse angesiedelt, und ob die Kunden noch eine Preiserhöhung schlucken würden, war man sich nicht sicher. Die Zeit für den 700er war eigentlich abgelaufen.
Alle Angaben aus: BMW Portrait einer großen Marke, Hanns Peter Rosellen, Bleicher Verlag 1973
Angaben ohne Gewähr.